Angebote zu antisemitismuskritischer Bildung in (Hoch-)Schule und Gesellschaft

Zertifikatskurs für Lehramtsstudierende

Antisemitische Vorfälle sind auch an Bildungseinrichtungen keine Seltenheit. Eine umso größere Bedeutung kommt einer antisemitismuskritischen Ausbildung von Lehrkräften zu. Diesem Ziel widmet sich der neu ins Leben gerufene Zertifikatskurs „Antisemitismuskritische Bildung in (Hoch-)Schule und Gesellschaft“ an der Uni Kiel. Bei dem Kurs handelt es sich um eine Kooperation des Zentrums für Lehrerbildung (ZfL), der Kieler Forschungswerkstatt und des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte an der CAU.

Digitale Veranstaltungsreihe für (angehende) Lehrkräfte

Im Rahmen des Zertifikatskurses findet im Sommersemester 2024 auch eine digitale Veranstaltungsreihe statt. Diese ist auch für alle interessierten Lehrkräfte offen und widmet sich unter anderem folgenden Fragestellungen:

  • Welche vorhandenen Ansätze antisemitismuskritischer Bildungsarbeit gibt es?
  • Wie können effektive Maßnahmen der Prävention und Intervention in Bildungskontexten gestaltet werden und wie kann ein effektiver Betroffenenschutz aussehen?
  • Welche Ansätze der Mobbing- und Gewaltprävention lassen sich nutzbar machen?
  • Wie kann eine antisemitismussensible Unterrichtspraxis und Didaktik in verschiedenen Fächern aussehen?
  • Welche Rolle kommt dabei jüdischen Perspektiven zu?
  • Wie können wir Lernende für verschiedene Formen von Antisemitismus im Alltag kritisch sensibilisieren – sei es über sprachliche Repräsentationen oder auch im Internet?

Die Termine werden noch bekanntgegeben.

Infoveranstaltung „Antisemitismus – Basics, Propaganda, Social Media“

Am Montag, 29. Januar, findet ab 18 Uhr die Infoveranstaltung „Antisemitismus – Basics, Propaganda, Social Media“ statt. Studierenden und Lehrkräften bietet die Veranstaltung Informationen und Unterstützung für den Umgang mit Aussagen zu Israel und israelbezogenem Antisemitismus. Nahostexpertinnen ordnen die Ereignisse des Terroranschlags der Hamas auf Israel am 7. Oktober außerdem politisch ein und sprechen über deren Folgen für Israel sowie Deutschland. Zudem werfen die Teilnehmenden einen Blick in die Sozialen Medien – denn auch hier tobt der Konflikt im Nahen Osten. Welche Propagandastrategien gibt es auf X, TikTok und Co und wie erkenne ich sie? Anhand konkreter Beispiele analysieren die Referentinnen Posts sowie deren Verfassende und nennen Handlungsoptionen.

  • Termin: Montag, 29.01.2024, 18 bis 20 Uhr
  • Referentinnen: Wencke Stegemann (Demokratiepädagogin mit Schwerpunkt Antisemitismusprävention), Jenny Havemann (Politik Analystin mit Schwerpunkt Israel)
  • Anmeldung für CAU-Angehörige über OpenOlat oder für Lehrkräfte per Mail an antikribi@zfl.uni-kiel.de

Workshop Antisemitismuskritische Bildung: Wie gehe ich mit schwierigen/emotionalen Situationen im Unterricht um?

Schulische Akteurinnen und Akteure tragen eine Verantwortung daran, Antisemitismus zu bekämpfen. Dafür benötigen sie Strategien, die auf längere Sicht wirken. Antisemitismus ist eine Verbindung aus Weltanschauung und Leidenschaft. Sie wird dazu genutzt, all das zu begreifen, was Menschen in der Politik und der Gesellschaft nicht verstehen können oder wollen. Mit Blick auf die unterschiedlichen Altersstufen und Schulformen gestaltet sich das Verhältnis von Weltanschauung und Leidenschaft, also von Kognition und Emotion, höchst unterschiedlich. Deshalb ist es zentral, dass dem Antisemitismus in der Schule immer, eindeutig, konsequent und unmissverständlich widersprochen wird, um Worte nicht zu Taten werden zu lassen. Jeder Unterricht, der die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu abstraktem Denken und konkreter Empathiefähigkeit fördert, ist daher ein wichtiger Teil der Antisemitismusprävention. Wie aber gelingt es, dieses häufig emotional aufgeladene Thema anzusprechen und ihm mit Empathie sowie Verständnis zu begegnen? Der Workshop bietet dafür Methoden sowie Raum für persönlichen Erfahrungsaustausch.

  • Termin: Dienstag, 30.01.2024, 16 bis 19 Uhr
  • Referentinnen: Wencke Stegemann (Demokratiepädagogin mit Schwerpunkt Antisemitismusprävention), Jenny Havemann (Politik Analystin mit Schwerpunkt Israel)
  • Anmeldung für CAU-Angehörige über OpenOlat oder für Lehrkräfte per Mail an antikribi@zfl.uni-kiel.de

Studierenden wird der Workshop im Rahmen des Wahlpflichtmoduls für das Zertifikat „Antisemitismuskritische Bildung in (Hoch-)Schule und Gesellschaft“ angerechnet.

Angebot für Schulklassen

Für das zeit:werk entwickeln Lehramtsstudierende der Uni Kiel aktuell den Besuchstag „Antisemitismus – Ein Phänomen der Vergangenheit?“. Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 10 setzen sich hier aus einer forschenden Perspektive mit historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen von Antisemitismus auseinander. Sie lernen diese zu erkennen und einzuordnen, die Folgen zu erfassen und Handlungsoptionen zu diskutieren. Dabei erörtern die Jugendlichen auch die Frage, was sie selbst an ihrer Schule tun können.

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