Plastik Piraten: Citizen Science für Jugendliche

Was sind die Plastik Piraten?

Die Plastik Piraten sind eine Citizen Science Aktion zur Erforschung der Eintragswege von Plastikmüll in unsere Gewässer. Citizen Science bedeutet Bürgerwissenschaften, also die Verbindung zwischen Forschung und allen, egal ob jung oder alt, die Lust haben, zu einem bestimmten Thema Daten für die Forschung zu sammeln. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werten diese gesammelten Daten dann aus und verwenden sie für die Forschung. Jede Einzelperson leistet so einen bedeutenden Beitrag und schafft Wissen.

Didaktisches Material von Expertinnen und Experten

Für die Aktion Plastik Piraten haben Expertinnen und Experten begleitendes Material entwickelt. Dieses ist perfekt auf Aktionstage im schulischen Kontext der Sekundarstufe 1 und 2 zugeschnitten. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler haben damit in den vergangenen Jahren bereits Probennahmen nach wissenschaftlichen Standards zu Plastikmüllvorkommen an und in Gewässern durchgeführt. Die Gruppen waren an verschiedenen, großen und kleinen Flüssen oder Bächen unterwegs. Sie haben Proben und Daten gesammelt sowie ihr Vorgehen dokumentiert. Die Ergebnisse aus den vergangenen Aktionszeiträumen sind auf der Projekt-Webseite einsehbar.

Jetzt selbst Teil der Plastik Piraten werden und Daten an den deutschen Küsten sammeln

Neu im Jahr 2024 ist die Einführung der Aktion „Plastik Piraten – deutsche Küste“. Entsprechend liegt der Schwerpunkt ab dem Aktionszeitraum im Frühjahr 2024 auf den deutschen Küstenregionen sowie weiterhin auch auf dem Flusssystem der Elbe. Die Ausweitung des Projekts erfolgt in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Ecologic Instituts in Berlin.

Mitmachen können erneut Gruppen mit sechs bis 30 Personen im Alter von 10 bis 16 Jahren. Gemeinsam erheben diese an den Stränden der Nord- oder Ostsee sowie am Flusssystem Elbe Daten zu Plastikmüllvorkommen. Alle benötigten Materialien können die Teilnehmenden rechtzeitig vor dem Start der jeweiligen Aktionszeiträume kostenfrei auf der Webseite der Plastik Piraten bestellen. Hier laden die Gruppen nach ihrem Aktionstag auch ihre Ergebnisse hoch. Das Plastik-Piraten-Team in Kiel und Berlin wertet diese anschließend aus und veröffentlicht sie in wissenschaftlichen Publikationen.

Wie fing alles an?

Wie so oft in der Forschung, standen am Anfang des Projektes verschiedene Fragestellungen: Woher kommen der Müll und das Plastik im Meer? Was für Plastiktypen finde sich dort am häufigsten? Wie setzt sich der Müll insgesamt zusammen und wie hoch ist der Anteil des Plastiks? Antworten sollten die Plastik Piraten liefern, eine Citizen-Science-Aktion, die 2016 als Bestandteil des Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane – des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) begann. Bereits seit dem Herbst 2016 begleitet die Kieler Forschungswerkstatt die deutschlandweite Aktion für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren. 2018 ging die Aktion weiter, fortan im Rahmen des BMBF-Forschungsschwerpunktes Plastik in der Umwelt. Dieser Forschungsschwerpunkt verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Verfahren, Methoden, Instrumente und Begriffe zur Untersuchung von Plastik in Ökosystemen zu entwickeln und umzusetzen.

Ab dem Jahr 2020 wurde die Aktion größer. Mit Plastic Pirates – Go Europe! fanden Probennahmen erstmals auch außerhalb von Deutschland statt. Portugal und Slowenien waren in den Jahren 2020 und 2021 die ersten europäischen Länder, die ebenfalls teilnahmen. Mit Österreich, Belgien, Bulgarien, Chile, Griechenland, Ungarn, Italien, Litauen kamen weitere Länder hinzu. Ab dem Herbst 2023 lag der Schwerpunkt der Plastik Piraten in Deutschland auf dem Flusssystem der Elbe. Außerdem begannen die Planungen der Kieler Forschungswerkstatt und des Ecologic Institut Berlin für die aktuelle Aktion „Plastik Piraten – deutsche Küste“.

Ergebnisse der bisherigen Aktionszeiträume

Zu jeder Forschung gehört immer auch eine Zusammenfassung und Veröffentlichung der Ergebnisse. So auch bei den Plastik Piraten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Kieler Forschungswerkstatt haben mit den erhobenen Daten weitergearbeitet, diese ausgewertet und internationale Publikationen veröffentlicht. Eine Auswahl gibt es im Bereich Publikationen auf unserer Webseite.

Die Ergebnisse einer dieser Studien haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Video aufbereitet. Darin erklären sie, wie effektiv die EU-Einwegplastik-Richtlinie ist, um Müll aus der Umwelt fernzuhalten. Übrigens: Die Studie konnte nur zustande kommen, weil sehr viele Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften daran mitgearbeitet haben. Vielen Dank dafür an alle Beteiligten!

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