SFZ SH und IPN machen Jugendliche fit für das Bundesfinale Jugend forscht 2023

Landessiegerinnen und -sieger aus Schleswig-Holstein trainieren in der Kieler Forschungswerkstatt und an der CAU

Am 10. Mai trafen sich die diesjährigen Landessiegerinnen und -sieger des Wettbewerbs Jugend forscht in Kiel, um sich gemeinsam auf das Bundesfinale in Bremen vorzubereiten. Die zehn Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits am 15. März beim schleswig-holsteinischen Landeswettbewerb an der Technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) erfolgreich gegen ihre Konkurrenz in den jeweiligen Fachgebieten durchgesetzt. Insgesamt 29 Projekte waren bei dem Landeswettbewerb angetreten. Die MINT-Akademie lud die Siegerprojekte jetzt zu einem Coaching nach Kiel ein.

Vorbereitung auf die Jury-Gespräche

Auf dem Programm standen für die 17- und 18-jährigen Nachwuchsforschenden zunächst die Vorbereitung auf die Jury-Gespräche. Im Schülerforschungszentrum der Kieler Forschungswerkstatt gab Dr. Christine Köhler, Projektkoordinatorin der MINT-Akademie und selbst langjährige Jurorin und Projektbetreuerin bei Jugend forscht, letzte Tipps und Tricks für den Bundeswettbewerb. Die 58. Ausgabe findet diesmal vom 18. bis 21. Mai in Bremen statt und wird von der Stiftung Jugend forscht e.V. zusammen mit den Unternehmensverbänden im Lande Bremen e. V. ausgerichtet. „Der Bundeswettbewerb ist für die Schülerinnen und Schüler etwas ganz Besonderes. Mit gemeinsamen Trainings und Aktivitäten wollen wir nicht nur den großen Auftritt proben und das Lampenfieber senken, sondern auch den Teamgeist untereinander stärken“, sagt Köhler.

Einblicke in aktuelle Forschung der Kieler Universität

Im Rahmen des Coachings kam das Team Schleswig-Holstein das erste Mal zusammen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa ging es für die Jungforschenden an die Technische Fakultät. Dort erhielten sie im Sonderforschungsbereich 1261 „Biomagnetic Sensing“ Einblicke in aktuelle Forschung an der CAU und Anregungen für die eigenen Forschungsarbeiten. Prof. Dr. Gerhard Schmidt, Sprecher des Sonderforschungsbereichs und Professor für Signalverarbeitung und Systemtheorie, stellte den Schülerinnen und Schülern magnetische Sensoren für biomedizinische Anwendungen vor. Im Anschluss konnten die Coaching-Teilnehmenden selbst zum Beispiel berührungslose Herzmessungen durchführen. „In der Sensorforschung können wir schlaue Köpfe gut gebrauchen, hier gibt es noch viel zu tun. Wir freuen uns, wenn Schülerinnen und Schüler sich beim nächsten Wettbewerb auch Sensorfragen widmen“, sagte Schmidt und wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg für den Bundeswettbewerb nächste Woche in Bremen.

Alle Projekte des schleswig-holsteinischen Teams im Überblick

Dynamischer Wecker (Fachgebiet Arbeitswelt)
Benedikt Lennart Beste (17) entwickelte einen Wecker, der dynamisch auf die Verspätungen des ÖPNV reagiert und die Weckzeit automatisch anpasst. Erarbeitungsort: Schülerforschungszentrum Nordfriesland an der Theodor-Storm-Schule, Husum

Steril ohne Plastik (Fachgebiet Biologie)
Experimentell überprüften Anna Katharina Dibbern (17) und Gregor Günther (17), inwiefern der Einsatz von Plastik bei sterilen Verpackungen z.B. im Bereich der Medizin notwendig ist. Erarbeitungsort: Hebbelschule, Kiel

Die kontrollierte Freisetzung von Stoffen aus Cyclodextrinen (Fachgebiet Chemie)
Charlotte Rösler (17) und Caroline Eiben (17) untersuchten Cyclodextrine. Mithilfe dieser Verbindungen möchten sie erreichen, dass Arzneimittel im Körper gezielt und möglichst frei von Nebenwirkungen abgegeben werden können. Erarbeitungsort: Heinrich-Heine-Schule, Heikendorf

Bee a drone – künstliche Bestäubung (Fachgebiet Mathematik/Informatik)
In diesem Projekt entwickelten Nicolai Schlüter (18), Moritz Trapp (17) und Lewin Raetzell (18)  eine Methode zur künstlichen Bestäubung von Pflanzen. Erarbeitungsort: Heinrich-Heine-Schule, Heikendorf

Simulation einer Wasserrakete (Fachgebiet Physik)
Justus Jaguttis (16) entwickelte in seinem Projekt eine Simulation des Flugs einer Wasserrakete. Erarbeitungsort: Stiftung Louisenlund, Güby

Energieeffizienzsteigerung bei Drohnen noch möglich? (Fachgebiet Technik)
Jasper Mau (17) arbeitete an einem Konzept sowie einem Prototypen für einen energetisch optimierten Quadrocopter. Erarbeitungsort: Heinrich-Heine-Schule, Heikendorf

Kontakt
Dr. Christine Köhler
Telefon: 0431-880 1247
E-Mail: koehler@leibniz-ipn.de

Über die MINT-Akademie Schleswig-Holstein

Mit der MINT-Akademie im Netzwerk Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein erhalten Schülerinnen und Schüler eine möglichst breite und intensive Förderung in den Bereichen Mathe, Naturwissenschaften, Informatik und Technik (MINT). Interessierte wie talentierte Kinder und Jugendliche können über die Schülerforschungszentren sowie weitere Partnereinrichtungen in ganz Schleswig- Holstein zusätzliche Angebote wahrnehmen. Darüber hinaus können sie sich mit Forschenden, aber auch untereinander, vernetzen und austauschen. Die Beschäftigung mit MINT-Themen über den Unterricht hinaus soll so schrittweise einen vergleichbaren Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen wie der Besuch von Sportvereinen oder Musikschulen.

Die MINT-Akademie ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN).