
Chemie Summer School 2025 – Alles rund um die Energie
Lehrkräfte beschäftigten sich in der Kieler Forschungswerkstatt zwei Tage mit dem Basiskonzept Energie
Am 21. und 22. Juli fand in der der Kieler Forschungswerkstatt die Chemie Summer School 2025 statt. Unter dem Motto „Alles rund um die Energie“ beschäftigten sich 25 Lehrkräfte zwei Tage lang mit dem Basiskonzept Energie. Im Mittelpunkt standen dabei Unterrichtsgänge zur Erarbeitung der verbindlichen Inhalte und zur Förderung der Kompetenzen der Schüler*innen. Ausrichtende der Veranstaltung waren das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) und die Abteilung Didaktik der Chemie am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN).
Workshops zu aktuellen Forschungsfeldern der Chemie
Nach einer kurzen Begrüßung starteten die Teilnehmenden am Montag mit einem Vortrag in die Summer School. Im Anschluss erhielten sie in verschiedenen Workshops Einblicke in aktuelle Forschungsfelder der Chemie. Dabei standen die praktische Arbeit im Labor und das Ausprobieren im Fokus. So lernten die Teilnehmenden zum Beispiel im Angebot von Sascha Bernholt und Dorothea Konietzka, Mitarbeitende in der Abteilung Didaktik der Chemie am IPN, sowie Marc Reid den Laborino kennen. Dabei handelt es sich um eine robuste Messbox für einfache physikalische Experimente in der Schule oder im Studium. Verschiedene Sensoren messen zum Beispiel Beschleunigung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Luftdruck. Mit einer kostenlosen Anleitung lässt sich der Laborino für das Klassenzimmer, den Hörsaal oder für zu Hause nachbauen und mit dem Smartphone oder Tablet bedienen.


Energiegewinnung von Bakterien und Einblicke in die Batterieforschung
Gemeinsam mit Antonia Grubert vom food:labor der Kieler Forschungswerkstatt und IPN-Mitarbeiterin Lea Brückner tauchten die Lehrkräfte in die Lebensmitteltechnologie ein. Sie beschäftigten sich beispielsweise mit dem Thema Fermentation und stellten Pflanzendrinks aus Hafer oder Soja her. Zudem lernten sie die ausleihbaren Experimentierkisten für den Unterricht kennen, die unter anderen genutzt werden können, um den Proteingehalt von Lebensmitteln zu bestimmen oder selbst Joghurt herzustellen. Einblicke in die Batterieforschung erhielten die Summer School Teilnehmenden im Workshop von Sandra Hansen, Mitarbeiterin im Servicezentrum Lehre an der Technischen Fakultät der Uni Kiel, Paul Diemel und Dorothea Steckhan, beide IPN Chemiedidaktik. Unterstützt wurden sie von Lennart Schmidt, wissenschaftliche Hilfskraft im Kieler Schülerforschungszentrum und in der MINT-Akademie.




Thermodynamik, Katalyse und Kinetik sowie ein Escape Game zu erneuerbaren Energien
Thorsten Erdmann, Landesfachberater Chemie am IQSH, hatte Experimente zur Thermodynamik für die Sekundarstufe I und II mitgebracht. In einem weiteren Angebot beschäftigten sich die Lehrkräfte mit Phänomene sowie grundlegenden Experimente zur Katalyse und Kinetik. Einblicke in experimentelle Escape Games im naturwissenschaftlichen Unterricht gab Sabrina Janßen, Doktorandin in der Arbeitsgruppe Chemiedidaktik und Wissenschaftskommunikation an der Universität Osnabrück. Das Live Escape Game „Blackout in Utopia“ für Schüler*innen im naturwissenschaftlichen Unterricht ab Jahrgangsstufe 10 konnten die Teilnehmenden vor Ort ausprobieren. Das Escape Game lässt sich als Einstieg in eine Unterrichtseinheit im Kontext der erneuerbaren Energien einsetzen.




Zeit für Austausch und Auseinandersetzung mit Bewertungskriterien
Bei einem Markt der Möglichkeiten sowie in der gemeinsamen Pausen blieb außerdem Zeit für den Austausch untereinander. Fehlende Zeit war hingegen ein Thema, bei sich die Teilnehmenden durchweg einig waren: Denn oftmals scheitertet die Anwendung der neuen Impulse im Unterricht genau daran. Am zweiten Veranstaltungstag stand abschließend ein Block zum Thema Leistungsbewertung in Projekten und Aufgaben zu den Bildungsstandards auf dem Programm. Für das Bewerten von Projektarbeiten gab es neben Beispielen aus Schulen in Schleswig-Holsteine auch internationale Einblicke: Forschende aus Japan, die für einen Austausch zum Projektbasierten Lernen am Mittwoch, 23. Juli, in Kiel waren, lieferten hier wertvolle Impulse.