
Das food:labor der Kieler Forschungswerkstatt startet als Projekt im Wissenschaftsjahr 2020/21 Bioökonomie

Aktuelle Forschungsfragen aus der Lebensmitteltechnologie
Im food:labor setzen sich Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II mit der Bioökonomie sowie Nachhaltigkeit von Lebensmitteln auseinander. Der Labortag regt dazu an, Lebensmittel differenziert zu betrachten und zu bewerten, aber auch zu hinterfragen, inwieweit sie als nachhaltig einzuschätzen sind. So erfahren die Jugendlichen beispielsweise mehr über die Miesmuschel als Bioraffinerie oder schauen sich an, ob Produkte wie Pflanzendrinks ökologische Alternativen sind.
Ein Verkostungstisch außerhalb der Laborräumlichkeiten bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, auch sensorisch in die Welt nachhaltiger Lebensmittel einzutauchen.
Das food:labors ist eine Zusammenarbeit der Abteilung Lebensmitteltechnologie an der Uni Kiel und der Kieler Forschungswerkstatt. Es wird im Wissenschaftsjahr 2020/21 Bioökonomie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Ab sofort öffnet das food:labor auch digital seine Türen. Alle, denen einen Besuchstag vor Ort in der Kieler Forschungswerkstatt nicht möglich ist, finden hier vorerst drei Lernpfade zu den Themen Milch, Algen und Oleogele. Direkt zum digitalen food:labor geht es hier.
Für das erste Schulhalbjahr sind alle Termine im food:labor leider bereits vergeben.
Angebote
Unsere Angebote richten sich an ganze Schulklassen und an Profilkurse. Je nach Anzahl der Teilnehmenden werden die Lerngruppe in 3 bis 5 Kleingruppen aufgeteilt.

Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte der Abteilung Lebensmitteltechnologie
Bei ihrem Besuchstag im food:labor durchlaufen Schulklassen und Profilkurse der Sekundarstufe II verschiedene Lernstationen zur Bioökonomie und Nachhaltigkeit von Lebensmitteln. Aufgeteilt in Kleingruppen bekommen sie hier Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte der Abteilung Lebensmitteltechnologie der Kieler Universität. Studierende des Lehramts und der Lebensmittelwissenschaften haben die verschiedenen Stationen des food:labors mitentwickelt. Sie begleiten die Schulklassen an ihrem sechsstündigen Besuchstag auch beim Lernen und Experimentieren im Labor. Dabei kommen unter anderem Mikropipetten, Zentrifugen, Photometer und Feinwaagen zum Einsatz.
Die Lernstationen im Überblick
Die Miesmuschel – bioökonomische Biofabrik?
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen hier zunächst die Miesmuschel und ihre Bestandteile. Anschließend erforschen sie ihr Potential als natürliche Biofabrik. Dabei lernen die Jugendlichen das Prinzip von Bioraffinerien kennen und entwerfen eine eigene auf Grundlage der Miesmuschel. Zum Abschluss bewerten sie gemeinsam, inwiefern die Miesmuschel als Biofabrik zukunftsfähig ist.
Pflanzendrink - ökologische Produktalternative?
An dieser Station stellen die Schülerinnen und Schüler drei verschiedene Pflanzendrinks aus Hafer, Mandeln und Soja her. Anschließend untersuchen sie diese auf ihren Proteingehalt. Dazu nutzen sie eine photometrische Methode: den Bradford-Test. Die Ergebnisse diskutieren sie gemeinsam. Außerdem schauen sie sich die Umweltauswirkungen der Milchalternativen im Vergleich zu Kuhmilch an.
Algen - Rohstoff der Zukunft?
Werden wir in Zukunft mehr Algen essen? Dieser Frage gehen die Jugendlichen gemeinsam auf den Grund. Als Modellexperiment stellen sie Weingummis auf Basis von Agarose her und erkunden die Chemie des Geliermechanismus.
Oleogele – Alternative zu festen Fetten?
Diese Station beleuchtet die gesundheitliche und ökologische Problematik von festen Fetten. Dazu nehmen die Jungen und Mädchen Oleogele auf Basis von Rapsöl als zukünftige Alternative genauer unter die Lupe. Im Labor stellen sie Oleogele her und diskutieren gemeinsam deren Vor- und Nachteile. In einem kurzen Video, erfahren sie mehr über die Forschung zu Oleogelen an der CAU.
Seitan – vegane, nachhaltige und gesunde Proteinalternative?
Was sind nochmal Proteine? Wofür brauchen wir sie? Und wie können wir sie in Zukunft nachhaltig gewinnen? Das schauen sich die Jugendlichen genauer an. Dafür produzieren sie Seitan aus Weizenmehl. Darüber hinaus setzen sie sich mit pflanzlichen und tierischen Proteinquellen sowie deren Umweltauswirkungen auseinander. Dabei erkunden sie auch die besondere Rolle der essentiellen Aminosäuren für unsere Ernährung.
In der Kieler Forschungswerkstatt bieten wir nicht nur Programme für Schülerinnen und Schüler an. Auch Lehrerinnen und Lehrer können bei uns neue Anregungen und Impulse für ihren Unterricht erhalten.
Durch unsere Lehrkräftefortbildungen bekommen Sie die Möglichkeit sich über aktuelle Forschungsthemen zu informieren. Sie erhalten wertvolle Tipps und Anregungen, wie Sie diese in den Unterricht integrieren und an Lehrplanthemen angliedern können.
Derzeit stehen im food:labor leider keine Angebote für Lehrkräfte zur Verfügung.
Das Team vom food:labor hat ausleihbare Experimentierkisten für Lehrkräfte zusammengestellt. Inhaltlich sind diese an das Stationsangebot des Labortages in der Kieler Forschungswerkstatt angelehnt. Schulklassen, denen ein Besuchstag nicht möglich ist, können mit den Kisten im Unterricht oder an einem Projekttag die verschiedenen Experimente durchführen.