
In den Angeboten des demokratie:werks erhalten Schülerinnen und Schüler Einblick in verschiedene Aspekte von Demokratie
Was ist Demokratie?
Im demokratie:werk lernen Schülerinnen und Schüler auf experimentelle Weise verschiedene Aspekte von Demokratie und demokratischem Handeln kennen. Sie entwickeln Visionen und Lösungsoptionen für die großen Fragen unserer Zeit. Zudem lernen sie Politik als lebendigen und gestaltbaren Teil ihrer Umgebung kennen.
Die Angebote fokussieren jeweils unterschiedliche thematische Schwerpunkte wie beispielsweise demokratische Partizipation, Problemlösung oder Entscheidungsprozesse. Sie richten sich an Jungen und Mädchen der Klassen 9 bis 13 und orientieren sich an den zu fördernden Kompetenzen der Fachanforderungen. Dabei bieten die Programme im demokratie:werk den Raum für Handlungsorientierung, der im Unterricht oft zu kurz kommt.
Das demokratie:werk ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Sozialwissenschaften-Politikwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Kieler Forschungswerkstatt mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.
Angebote

Blick in die Zukunft
An ihrem Besuchstag im Programm „Wie wir leben wollen“ richten Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse den Blick in die Zukunft. So stürzen sie sich unmittelbar in aktuelle politische Debatten zwischen Zukunftsprojekten und Fortschrittskoalitionen.
In der Tradition von Zukunftswerkstätten entwickeln die Jugendlichen ihre Bewegungsräume weiter und reflektieren bestehende Strukturen. Dazu durchlaufen sie in Kleingruppen die drei Stationen Stadt der Zukunft, Schule der Zukunft und digitaler Raum der Zukunft. Hier entwickeln sie gemeinsam konkrete Visionen für ihr direktes Umfeld, fördern beispielsweise ihre Utopiekompetenz und stärken ihre politische Selbstwirksamkeit.
Folgende Fragen stehen dabei im Fokus:
- Wie wollen wir in Zukunft leben?
- Wie können wir selbst aktiv werden?
- Wie sehen Räume aus, in denen wir uns tagtäglich bewegen?
Ausgehend von diesen Fragen reflektieren die Schülerinnen und Schüler die Notwendigkeit von Visionen für eine demokratische Gesellschaft. Sie üben präzise Kritik an gegenwärtigen Missständen und wenden Befürchtungen sowie Probleme ins positive um. Außerdem prüfen sie, ob ihre utopischen Ideen durchsetzbar sind.

Reformbemühungen aufgrund weltweiter Proteste
Der Klimawandel bedroht die natürlichen Lebensgrundlagen für Pflanzen, Tiere und Menschen auf der ganzen Welt. Aber erst allmählich beginnen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik konkrete Maßnahmen gegen die globale Gefährdung zu ergreifen. Ansporn für diese Reformbemühungen sind auch die weltweiten Proteste jugendlicher Aktivistinnen und Aktivisten, die auf den Straßen eine umweltfreundlichere Politik fordern. Die CO2-Emissionen gehen dennoch kaum zurück.
Fragen rund um das Thema Klimawandel und Demokratie
Aber warum dauern diese Prozesse so lange? Und was kann ein einzelner Mensch eigentlich tun, um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Welche Hindernisse stehen dem auf verschiedenen demokratischen Ebenen entgegen? In Stationenarbeit beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 13 mit diesen und weiteren Fragen rund um das Thema Demokratie und Klimawandel. In unterschiedlichen Rollen überzeugen, diskutieren und verhandeln sie auf privater wie auf politischer Ebene. Dabei entdecken die Jugendlichen unterschiedliche Facetten demokratischen Handelns.
Vor Ort in der Kieler Forschungswerkstatt oder als Online-Angebot von zu Hause und aus der Schule
Neben dem klassischen Besuchstag in der Kieler Forschungswerkstatt gibt es ab sofort auch die Möglichkeit, das Programm „Herausforderung Klimawandel – Wie handeln wir in der Demokratie?“ online durchzuführen. Die Schülerinnen und Schüler benötigen dafür lediglich eine stabile Internetverbindung sowie einen Computer oder ein Tablet. Weitere Informationen zum Angebot sowie zum Ablauf finden Sie hier.

Thema Plastik (ozean:labor)
Jedes Jahr gelangen mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane. Dort kosten sie hunderttausende Meeressäuger und Millionen von Meeresvögeln das Leben. Knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung hält die Konsumentinnen und Konsumenten, also sich selbst, für die Hauptverantwortlichen dieses Problems. Doch neben Verhaltensänderungen der Verbraucherinnen und Verbraucher sind auch Anstrengungen der Industrie und Politik notwendig, um die Meeresverschmutzung durch Kunststoffe effektiv zu bekämpfen.
Im Rahmen des Kurstags zum Thema Plastikmüll im ozean:labor befassen sich die Schulklassen daher mit der Frage, inwieweit der oder die Einzelne in der demokratischen Gesellschaft mithilfe partizipativer Verfahren einen Beitrag zur Lösung des globalen Problems der Meeresverschmutzung leisten kann.
Thema Nutzpflanzen (geo:labor)
Der ökologische Wert des Regenwalds ist unbestritten hoch. Dennoch nimmt die Geschwindigkeit, mit der er weltweit unwiederbringlich zerstört wird, stetig zu. Wie ist das zu erklären?
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, übernehmen die Jungen und Mädchen in diesem Angebot im geo:labor die Rolle von Plantagenbesitzerinnen und -besitzern. Dabei erfahren sie, dass deren wirtschaftliche Entscheidungen immer auch direkte ökologische Folgen nach sich ziehen. Durch den Einsatz von demokratischen Verfahren erproben die Schulklassen Lösungsstrategien für das ökologische Problem der Regenwaldrodungen.
Thema Boden (geo:labor)
Der Boden unter unseren Füßen ist neben Wasser und Luft eine der zentralen Lebensgrundlagen der Menschheit. Wir nutzen ihn für die Landwirtschaft, für Mobilität und Verkehr sowie als Wohn- und Erholungsfläche. Während Teile der Gesellschaft aus wirtschaftlicher Sicht auf eine intensive Bodennutzung angewiesen sind, argumentieren andere, dass wir das Ökosystem Boden dadurch nachhaltig schädigen. Wie aber ist ein Kompromiss zu erreichen, der den Bedürfnissen von Gesellschaft und Natur gerecht wird?
Das diskutieren die Schülerinnen und Schüler in diesem Angebot im geo:labor. Dazu setzen sie sich mit den Anliegen verschiedener Interessengruppen auseinander. Auch beschäftigen sie sich mit Chancen und Herausforderungen von Strategien zum Ausgleich von Interessen sowie demokratischer Entscheidungsfindung.

Online-Angebot zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein
Pünktlich zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 8. Mai hat das Team vom demokratie:werk ein Tippspiel für Schülerinnen und Schüler entwickelt. Mit eigenen Schätzungen und Prognosen zu den Parteien, ihren Kandidatinnen und Kandidaten oder den verschiedenen Wahlkreisen, können die Jugendlichen Punkte sammeln und beweisen, wie gut sie sich in der Landespolitik auskennen. Und auch alle anderen Interessierten sind eingeladen sich auf der Webseite www.tipp-die-wahl.de als Wahlforscherinnen und Wahlforscher zu versuchen.
Anders als bei anderen Angeboten sind die Schülerinnen und Schüler beim wahl:tipp nicht nur als Bürgerinnen und Bürger sowie potentielle Wählerinnen und Wähler angesprochen, sondern begeben sich auch selbst in eine Forschendenrolle. Sie untersuchen zum Beispiel das Wahlsystem und seine Wirkung, analysieren die personalisierte Verhältniswahl als Mischform der Mehrheits- und Verhältniswahl, vergleichen das Wahlverhalten unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, beobachten Wählendenwanderungen und reflektieren auch Mobilisierungsmöglichkeiten sowie -gefahren durch die Wahlforschung.
So funktioniertdas Tippspiel
In einem ersten Schritt geben die Spielerinnen und Spieler ihre Tipps in Bezug auf die Erst- und Zweitstimmen ab. In Sonderwetten geht es dann um Prognosen zum Beispiel zur Wahlbeteiligung. Bei Schätzfragen können alle Teilnehmenden umso mehr Punkte erreichen, je dichter ihre Angaben am tatsächlichen Wahlergebnis liegen. Geöffnet ist das Tippspiel noch bis zum 7. Mai. Im Anschluss wertet das Team um Felix Lohmann, Leitung demokratie:werk, alle eingegangen Daten aus und kontaktiert die Gewinnerinnen und Gewinner. Die zehn Wahlforschenden mit dem besten Gespür erwartet ein tolles politisches Überraschungspaket. Teilnehmende Schulklassen haben außerdem die Chance auf einen Sonderpreis.
Das Online-Angebot zur Landtagswahl im Überblick:
- Was? Angebot wahl:tipp für Schulklassen
- Wann? bis 7. Mai 2022
- Wo? online unter www.tipp-die-wahl.de
Kontakt:
Felix Lohmann
Tel: 0431-880 5907
E-Mail: flohmann@politik.uni-kiel.de
Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (MBWK) hat die Entwicklung des Online-Angebotes wahl:tipp gemeinsam mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung unterstützt.
In der Kieler Forschungswerkstatt bieten wir nicht nur Programme für Schülerinnen und Schüler an. Auch Lehrerinnen und Lehrer können bei uns neue Anregungen und Impulse für ihren Unterricht erhalten.
Durch unsere Lehrkräftefortbildungen bekommen Sie die Möglichkeit sich über aktuelle Forschungsthemen zu informieren. Sie erhalten wertvolle Tipps und Anregungen, wie Sie diese in den Unterricht integrieren und an Lehrplanthemen angliedern können.
Über aktuelle Angebote informieren wir an dieser Stelle.
Demokratie und Plastik
Jedes Jahr gelangen mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane. Dort kosten sie hunderttausende Meeressäuger und Millionen von Meeresvögeln das Leben. Doch was kann der oder die Einzelne dagegen tun? Mit dem Downloadmaterial des demokratie:werks könnt Ihr es herausfinden. Zum Download geht es hier.