
Schülerinnen und Schüler erfahren im china:werk mehr über die chinesische Kultur sowie die Lebensweise der Menschen

Im china:werk das fremde Reich der Mitte erforschen
Das china:werk nimmt Schulklassen der Stufen 5 bis 13 mit auf eine Forschungsreise in das „Reich der Mitte“. In verschiedenen Modulen erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über die chinesische Kultur sowie die Lebensweise der Menschen. So entdecken die Lerngruppen beispielweise die chinesische Sprache mit ihrer tausende Jahre alten Schrift. Auch enträtseln sie die Bedeutung von Mode und deren Symbolik im chinesischen Kulturraum. Bei einem virtuellen Rundgang erleben die Jungen und Mädchen hautnah, wie die Menschen in den ultramodernen Städten und ländlichen Regionen in China ihren Alltag bestreiten.
An ihrem Besuchstag entwickeln die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit einer china-geschulten Lehrkraft sowie erfahrenen Sinologinnen Neugier auf einen ihnen fremden Kulturraum. Sie eignen sich spielerisch forschend Wissen über China an und erweitern durch den Perspektivwechsel ihre interkulturellen Fähigkeiten.
Zukünftige Angebote laden höhere Klassenstufen dazu ein, sich einen ersten Zugang zu komplexen politischen und wirtschaftlichen Themen zu verschaffen: Wie begegnet China der globalen Klimakrise? Wie wird Nachhaltigkeit in China gedacht? Welche Rolle wird China im 21. Jahrhundert in der Welt einnehmen? Wie entwickelt sich Chinas Verhältnis zu Hongkong und Taiwan?
Das china:werk ist eine Kooperation zwischen dem Chinazentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Kieler Forschungswerkstatt.
Im aktuellen Schulhalbjahr stehen noch folgende Termine zur Verfügung:
- Dienstag, 10. Oktober
- Donnerstag, 2. November (nur Angebot Stadt-Land-Disparitäten in China)
- Donnerstag, 23. November
- Donnerstag, 7. Dezember (nur Angebot Stadt-Land-Disparitäten in China)
- Donnerstag, 14. Dezember
- Donnerstag, 21. Dezember (nur Angebot Stadt-Land-Disparitäten in China)
Angebote
Unsere Angebote richten sich an ganze Schulklassen und an Profilkurse. Die Lerngruppe wird für die Stationsarbeit in zwei Gruppen aufgeteilt.

Eine linguistische Entdeckungsreise
Im Angebot Chinesische Sprache begeben sich die Schülerinnen und Schüler auf eine linguistische Entdeckungsreise. Dabei erschließen sie sich auf forschende Weise zwei zentrale Ebenen der chinesischen Sprache: die Klang- und die Bedeutungsebene. Am Ende dieser Reise haben die Jungen und Mädchen eine erste Idee von der chinesischen Aussprache sowie dessen spezifischen Merkmalen. Außerdem können sie erste Wörter selbst aussprechen und die Bedeutung einfacher Sätze mit entsprechenden Hilfsmitteln entschlüsseln. In einer Kombination aus Wissensvermittlung und Stationenlernen machen sich die Teilnehmenden zudem mit grundlegenden Forschungsmethoden der Sinologie sowie Linguistik vertraut.
Chinesische Sprache: Station Klang
An der Klang-Station versetzt das Team vom china:werk die Schülerinnen und Schüler in die Klangwelt einer chinesischen Straßenszene. So werden sie Schritt für Schritt an die Merkmale der chinesischen (Standard-)Aussprache herangeführt. Den Ausgangspunkt bilden Wörter, die aus anderen Sprachen und üblichen Straßenszenen bekannt sind. Im Chinesischen entdecken die Teilnehmenden sie nun als Lehnwörter wieder. Durch den direkten Vergleich mit anderen Sprachen (vornehmlich Deutsch) arbeiten Jungen und Mädchen die phonologischen Merkmale der chinesischen Standardsprache gemeinsam heraus und üben sie ein. Ergänzend thematisiert die Station die Vielseitigkeit der chinesischen Aussprache in verschiedenen Dialekten.
Ein zweiter Schwerpunkt der Station ist das Chinesische als Tonsprache. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Grundsystem der vier Töne im Chinesischen vertraut gemacht haben, erschließen sie sich in einem Rätselformat die Aussprache sowie die Töne einzelner Wörter. Außerdem diskutieren sie die Auswirkung der phonologischen Merkmale des Chinesischen auf den alltäglichen Sprachgebrauch.
Chinesiche Sprache: Station Bedeutung
Abgestimmt auf die Inhalte und Wörter aus der Klang-Station erfahren die Lerngruppen an der zweiten Station, wie sie sich mit Hilfsmitteln die Bedeutung einzelner (Lehn-)Wörter sowie erster, einfacher Sätze im Chinesischen erschließen. Dazu macht das Team die Schülerinnen und Schüler zunächst mit einzelnen chinesischen Schriftzeichen vertraut. Auch klärt es sie darüber auf, welche Prinzipien hinter der Bildung von Schriftzeichen und Wörtern stecken. In einer Rätselaufgabe nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann ein speziell angepasstes kleines Wörterbuch. Hier schlagen sie einzelne Wörter nach und erschließen sich ihre Bedeutung im Kontext von Übungssätzen. Im zweiten Schritt wird die Bedeutung der Übungssätze gemeinsam erarbeitet. Dabei schauen sie sich den grammatikalischen Aufbaus im Vergleich zum Deutschen und die semantische Bedeutung genauer an. Verwendete Bilder und Redewendungen vergleichen sie mit dem Deutschen. Auch reflektieren die Lernenden, welches linguistische und interkulturelle Wissen es braucht, um diese zu verstehen.

Kalligraphische Grundübungen sowie Kennenlernen von Forschungsmethoden
Im Angebot Chinesische Schrift begeben sich die Schülerinnen und Schüler auf eine linguistisch-archäologische/paläographische Entdeckungsreise. In einer Kombination aus Wissensvermittlung und Stationenlernen tauchen sie einerseits durch kalligraphische Grundübungen aktiv in die Welt der chinesischen Schrift ein. Andererseits machen sich die Jungen und Mädchen mit Forschungsmethoden der Sinologie sowie der Linguistik vertraut. Auf forschende Weise erschließen sie sich so eine (weitere) Ebene der chinesischen Sprache: die chinesische Schrift mit ihrer langen Geschichte und Tradition. Am Ende dieser Reise haben die Lernenden eine erste Idee vom Aufbau der chinesischen Schriftzeichen und ihrer Entwicklung. Zudem entwickeln sie an ihrem Besuchstag im china:werk ein Gefühl für die große historische und kulturellen Bedeutung die die chinesische Schrift bis heute hat.
Chinesische Schrift: Station Form
An dieser Station begeben sich die Schülerinnen und Schüler auf Entdeckungstour alter, chinesischer Schriftfunde und werden zu Paläographinnen und Paläographen. Zunächst führen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Lerngruppe an die Grundprinzipien der chinesischen Schriftzeichen heran. Dabei erfahren die Teilnehmenden, wie sich diese von den ersten Schriftfunden an bis heute entwickelt haben. Anschließend gehen die Jungen und Mädchen selbst auf die Suche nach Schriftfunden. Die Datierung und Bedeutung der Schriftzeichen erschließen sie sich mit einfachen Hilfsmitteln. Auch reflektieren sie über verschiedene Schreibmaterialien und die damit zusammenhängende Variation in der Form der Schriftzeichen.
Durch die Beschäftigung mit ausgewählten Schriftzeichen lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Typen kennen. So bekommen sie ein Gefühl für die Systematik der chinesischen Schrift. Mit Abschluss der Station haben sich die Lernenden ein erstes Bild von der Vielseitigkeit und Komplexität der chinesischen Schrift erarbeitet. Außerdem konnten sie Einblicke in grundlegende Forschungsansätze gewinnen.
Chinesiche Schrift: Station Schreiben und Kalligraphie
In Abstimmung auf die Station Form üben die Jungen und Mädchen hier die Grundprinzipien der chinesischen Schriftzeichen aktiv ein. Mithilfe von Pinsel und Tinte lernen sie erst einzelne Bestandteile und dann auch ausgewählte, einfache Schriftzeichen zu schreiben. So haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Prinzipien der Form der chinesischen Schrift haptisch zu verinnerlichen. Zugleich führt das Team vom china:werk sie an die kulturelle und künstlerische Bedeutung der Kalligraphie im chinesischen Kontext heran. Auch mit den vier "Schätzen des Gelehrtenzimmers", den Schreibmaterialien Pinsel, Tusche, Reibstein und Papier, machen sie sich vertraut.
Um den Umgang mit diesen speziellen Schreibmaterialien weiter einzuüben, fertigen die Lerngruppen neben Schriftzeichen auch kleine Zeichnungen von traditionellen Motiven aus der chinesischen Kalligraphie gemeinsam an. Diese können sie als Erinnerung an den Besuchstag später mit nach Hause nehmen.

Wie leben junge Menschen in China?
Die Tochter von Wanderarbeitern, JingJing, die als Neunjährige in ihrem Heimatdorf ihren fünfjährigen Bruder pflegt. Li Xue, das Mädchen ohne Wohnsitzpapier Hukou, das in der Hauptstadt Beijing lebt, aber in Folge der Ein-Kind-Politik noch nie eine Schule von innen gesehen hat. Der Oberstufenschüler Liu Yixin, der sich fieberhaft auf die alles bestimmende Schulabschlussprüfung, den Gao Kao, vorbereitet und kaum Sozialleben hat. Sie alle stehen beispielhaft für Chinas moderne Jugend. Ihre Sorgen, ihre Wünsche sind jungen Menschen in Deutschland fremd und doch sind sie für sie gut nachvollziehbar.
Unterschiede zwischen Stadt- und Landleben
In diesem Angebot vom china:werk erschließen sich Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I aller Schulformen die Unterschiede zwischen Stadt- und Landleben in China. Dabei entdecken sie die Gründe hinter den großen Binnenmigrationsbewegungen. Außerdem lernen Jugendlichen sowohl wirtschaftsgeografische als auch sozialwissenschaftliche Forschungsansätze zum Thema Disparität kennen. Der Besuchstag umfasst zwei Stationen, an denen sich die Lerngruppen jeweils 1,5 Stunden aufhalten.
Station Virtual Reality - Eintauchen in Stadt- und Landleben
Mit einer Virtual Reality Brille ausgestattet, analysieren die Jungen und Mädchen hier ausgewählte 360°-Videos typischer Lebensumstände in China. Dabei sind der Trubel der Großstädte Peking, Shanghai oder Hongkong, aber auch das ländliche Idyll in Tibet, Qinghai oder Gansu für die Lernenden zum Greifen nahe. Nach ihren Beobachtungen formulieren die Lernenden Charakteristika für das Stadt und Landleben. Auch werten sie die Push- und Pull-Faktoren aus. Zudem verfolgen die Jugendlichen den Lebensweg junger Chinesen in Interviews nach und entdecken dabei Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten zu ihrem eigenen Leben.
Station ArcGIS - Verschiedene Regionen entdecken
An der zweiten Station untersuchen die Schülerinnen und Schüler mit der Geoinformationssoftware ArcGIS während der computergestützten Atlasarbeit die wirtschaftlichen sowie demografischen Unterschiede zwischen Regionen Chinas. Sie erschließen sich die Position wichtigster Verkehrsknotenpunkte und Ballungsräume. Auch stellen sie Zusammenhänge zu Bildungschancen, Umweltbelastung und Verdienstmöglichkeiten her. Die Jugendlichen vergleichen die Kosten der Agglomeration und Urbanisierung mit denen der beinahe mittelalterlichen Lebensumständen abgelegener Gegenden. Schließlich stellen sie Hypothesen über die Lebensqualität auf, vergleichen ihre Eindrücke über das Leben in ländlichen sowie städtischen Räumen und werten diese abschließend in der Umfrage App Survey123 aus.
In der Kieler Forschungswerkstatt bieten wir nicht nur Programme für Schülerinnen und Schüler an. Auch Lehrerinnen und Lehrer können bei uns neue Anregungen und Impulse für ihren Unterricht erhalten.
Durch unsere Lehrkräftefortbildungen bekommen Sie die Möglichkeit sich über aktuelle Forschungsthemen zu informieren. Sie erhalten wertvolle Tipps und Anregungen, wie Sie diese in den Unterricht integrieren und an Lehrplanthemen angliedern können.
Derzeit stehen im china:werk leider keine Angebote für Lehrkräfte zur Verfügung.